Donnerstag, 12. Juni 2008

Politik des billigen Geldes am Wendepunkt - Fed verlagert Fokus

Nachdem Ben Bernanke, Chef der amerikanischen Notenbank (Fed) in den vergangenen acht Tagen drei mal vor steigenden Inflationsrisiken gewarnt hat, finden sich nun im gestern vorgelegten Konjunktur-Bericht (Beige Book) der Fed deutliche Worte vor den wirtschaftlichen Folgen des hohen Preisschubs. Die Verbraucher leiden unter den stark steigenden Energie- und Lebensmittelpreisen. Folglich habe der private Konsum nachgelassen, stellt die Fed im Beige Book fest. Die schwachen Einzelhandelsumsätze lassen sich beispielsweise am Rückgang des inneramerikanischen Tourismus ablesen, berichten die Notenbanker. Die Fed zeichnet damit ein düsteres Bild der US-Konjunktur. Insbesondere der Immobilienmark stehe weiter unter erheblichem Druck.

Die Verschärfung der Warnung vor der hohen Inflation deutet darauf hin, dass die Fed sich nun eindringlich auf die Inflationsbekämpfung festlegt. Die Rezessionsgefahr scheint in den Augen des Fed-Chefs gebannt. Die Tage des billigen Geldes sind also gezählt. An den Future-Märkten wird damit gerechnet, dass die Notenbanker den Leitzins im September erhöhen könnten. Die Kehrtwende im geldpolitischen Kurs bedeutet, dass 1) die Dollar-Abwertung zu einem Ende kommt. Der Greenback hat sich in den letzten Tagen gegen den Euro deutlich erholt, 2) die Rendite der 2-jährigen Staatsanleihen im Steigen begriffen sind. In zwei Tagen legte die Rendite um 50 Basispunkte zu. Das gab es zuletzt vor mehr als 20 Jahren, 3) der Ölpreis endlich sinken müsste.

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