Mittwoch, 6. August 2008

Finanzmarktkrise: Die Rolle der Fed

Die Lage am Arbeitsmarkt verschlechtert sich. Den siebten Monat in Folge geht die Beschäftigung im Privat Sektor zurück. Die Hauspreise fallen. Ein rasches Ende der Krise ist nicht in Sicht. Auch ein Jahr nach Ausbruch der Kreditmarktkrise hat sich die Stimmung am Geldmarkt nicht normalisiert. Die Kosten für die mittelfristige Geldbeschaffung sind nach wie vor sehr hoch. Der Libor-OIS Spread verharrt auf hohem Niveau von 0,7509%. Marktteilnehmer sind extrem zurückhaltend. Sie kaufen keine Wertpapiere, die nicht durch den Staat garantiert sind.

Die Performance der US-Notenbank bleibt in der Bekämpfung der Krise bislang nicht gerade berauschend. Der renommierte Ökonom Nouriel Roubini (New York University) erinnert in einem Interview mit Barron’s daran, dass die Fed vor einem Jahr sagte, die Misere am Häusermarkt würde bald zu Ende gehen. Das ist heute nicht eingetreten. Die Währungshüter gingen nämlich davon aus, dass die Subprime-Krise auf ein bestimmtes, obskures Segment des amerikanischen Immobilienmarktes beschränkt bleiben würde. Dabei ist heute klar, dass auch Unternehmen ausserhalb der Finanzbranche davon betroffen sind. Man kann sogar sagen, dass die gesamte Weltwirtschaft davon kontaminiert wurde. Die Fed hat sich im Hinblick auf das Ausmass der makroökonomischen Effekte auf die Realwirtschaft verschätzt. Mit der Einführung von neuen Fazilitäten hat die Notenbank bloss das Entstehen einer Panik verhindert. Mehr nicht.

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