Donnerstag, 30. Juli 2009

Einlagenzinsen: Fed’s neue Macht für Exit-Strategie

Bedenken, dass die US-Notenbank (Fed) die Inflation ausser Kontrolle geraten liesse, seien fehl am Platz, da die Fed über die Werkzeuge verfügt, um zu verhindern, dass die ausgeweitete Bilanz eine Inflation auslöst. Das sagte gestern New York Fed-Präsident William Dudley. Die Fed habe die neue Macht, den Zinssatz für Einlagen der Geschäftsbanken zu erhöhen, um auf diese Weise die Kreditvergabe der Banken unter Kontrolle zu halten. Dudley sagte weiter, dass die Kreditfazilität TALF dafür sorge, die Kreditspreads für Verbraucherdarlehen einzuengen.

Zur Erinnerung: Die Fed hatte im vierten Quartal 2008 vom US-Kongress die Befugnis bekommen, Zinsen auf Einlagen der Geschäftsbanken bei der Fed zu zahlen. Derzeit beträgt der Satz 0,25%. Steigt dieser, wird es für die Banken attraktiver, mehr Liquidität bei der Fed zu „parken“. Die Fed hatte von Anfang an gehofft, dadurch einen Boden für die Fed Funds Rate (FFR) festzumachen. Die Erwartung hat sich aber nicht erfüllt. Warum? Weil die staatlich geförderten Bankinstitute (GSE: Government Sponsored Enterprises) wie z.B. Fannie Mae und Freddie Mac keinen Zins auf ihre Einlagen bei der Fed bekommen. Sie verleihen daher Geld unter dem Einlagensatz. Das heisst, zu noch günstigeren Bedingungen. Das Instrument dient aber der Fed auf alle Fälle, ihre Bilanzsumme zu verringern, ohne Wertschriften für Schleuderpreise verkaufen zu müssen, wie die RGE Monitor von Nouriel Roubini hervorhebt. Will die Fed das Geldangebot einschränken, kann sie den Satz für Einlagen (Überschussreserven) erhöhen. Kein Wunder, dass Fed-Chef Ben Bernanke vergangene Woche dieses Instrument als „Nr. 1“ bezeichnet hat, als er zum Thema „Exit Strategie“ der Fed Stellung nahm.

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