Freitag, 9. Oktober 2009

Ben Bernanke: Fed für Zinswende vorbereitet

Nachdem die australische Zentralbank diese Woche ihren Leitzins überraschend erhöhte, richtete sich das Augenmerk gestern auf die EZB und die BoE. Beide liessen aber keine Bereitschaft für eine geldpolitische Straffung in naher Zukunft erkennen. Gestern ergriff US-Notenbankpräsident Ben Bernanke das Wort. Er und seine Kollegen seien der Ansicht, den Leitzins auf absehbare Zeit auf dem Niveau halten zu müssen, was die Wirtschaft stütze. Die Fed sei jedoch willens und bereit, sobald sich die Konjunktur erholt, die überschüssige Liquidität abzuschöpfen, um einer Inflation vorzubeugen.


Composition of Fed Reserve Assets, Graph: Fed St. Louis, Oct. 2009



Money of Zero Maturity (MZM), Graph: Fed St. Louis, Oct. 2009

Marktbeobachter verweisen gern auf die Bilanz der US-Notenbank, die auf 2’100 Mrd. $ angeschwollen ist. Aber es ist so, dass zugleich die Umlaufsgeschwindigkeit des Geldes dramatisch zurückgegangen ist. Nachdem Zusammenbruch der Märkte kam es zu einer Flucht in die Sicherheit. Während private Haushalte das Geld horten, häufen Banken ihre Einlagen bei der Notenbank an. Das Geld wird weder von privaten Haushalten ausgegeben noch von Banken in Form von Kredit weitergereicht. Es darf also nicht vergessen werden, dass der Rückgang der Umlaufsgeschwindigkeit die Rezession verursacht hat. Die Fed will deshalb den lockeren geldpolitischen Kurs noch eine Weile beibehalten.


Monetary Base Velocity Growth, Graph: Fed St. Louis, Oct. 2009

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