Dienstag, 27. April 2010

Warum gibt es keine „Checks and Balances“ für Finanzmärkte?

Bereits in der Antike gab es „checks and balances“, um Verfassungsorgane eines Staates durch gegenseitige Kontrolle ins Lot zu bringen. Die Grundsätze der Gewaltentrennung gelten heute aber nicht für die Finanzmärkte. Warum wird im 21. Jahrhundert die Diktatur der Finanzmärkte hingenommen? Eliot Spitzer und William Black schreiben in einem lesenswerten Essay in new deal 2.0, dass die aktuellen Enthüllungen über Goldman Sachs die Notwendigkeit einer ernsthaften Finanzreform unterstreichen. SEC’s Vorwurf des Betrugs verweise auf das grundlegende Problem in der Finanzbranche, welches die Wurzel der Finanzkrise ist, die heute noch existiert, argumentieren die beiden Regulierungsexperten: „Der Markt ist nicht transparent“. Es wird in betrügerischer Weise manipuliert, um Manager zu bereichern, halten Spitzer und Black fest. Anleger verfügen über keine klaren Informationen, um Entscheidungen darüber zu treffen, was sie kaufen, so die Autoren dieser informativen Abhandlung.

Wegen des anhaltenden Fehlens eines wirklichen Schutzes der Verbraucher werden die Anleger gnadenlos abgezockt. Ohne Transparenz können die Regulierungsbehörden diese Art von Deals in der Summe nicht erblicken. So können sie weder den Betrug noch katastrophale Folgen stoppen, bemerken der ehem. Staatsanwalt und Gouverneur von New York und der ehem. Senior S&L-Regulierer.

„Wir begrüssen die SEC-Klage“, betonen die beiden Experten. „Sie wird aber das Problem nicht lösen. Es sei denn, das Finanzsystem wird reformiert, sodass entsprechende Schutzvorkehrungen und „checks and balances“ in Kraft gesetzt werden. Ansonsten erwarten wir, dass die Art von Betrugsfällen sich fortsetzen wird. Und die Entscheidungsträger (financial executives) werden weiterhin Risiken eingehen, die sie nicht verstehen“, argumentieren Spitzer und Black.

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