Samstag, 26. Juni 2010

Bondmarkt-Blase Nonsense – Deflationsgefahr reel

Bei der Versteigerung der 2-jährigen US-Staatsanleihen im Volumen von 40 Mrd. $ hat sich am Dienstag eine Höchstrendite von 0,738% ergeben. Die Median-Rendite betrug 0,720%. Für die versteigerte Anleihe mit einem Kupon von 0,625% gingen Gebote über 138,1 Mrd. $ ein. Das Bid-to-cover Verhältnis belief sich auf 3,45x. Das entspricht der höchsten Rate seit Oktober 2009 (2,93x im Mai). Die indirekten Bieter machten 41%, die direkten Bieter 21% der Auktion aus. Die Primary Dealers kamen auf einen Anteil von 37%. Für die rege Nachfrage waren sicherlich die Inflationsdaten vom vergangenen Donnerstag ausschlaggebend. Die Investoren, die keineswegs von Inflationssorgen geplagt sind, rechnen bis mindestens März 2011 nicht mit einer Zinserhöhung. Ganz im Gegenteil ist die Gefahr nicht zu unterschätzen, dass die Deflation aufflammt. Die US-Notenbank (Fed) scheint daher nicht unbesorgt. Die Währungshüter haben am Ende der Fed-Sitzung vom 23. Juni in ihrer Mitteilung (Press Release) ausdrücklich auf den Rückgang der Preise für Energie und andere Rohstoffe hingewiesen, indem sie betont haben, dass die Kerninflation tiefer tendiert.


UST 2Y Auction, Graph: Igor Cashyn and Jim Caron, Morgan Stanley



UST 2 Y (1 year), Yield, Graph: Fed St. Louis

Zum ersten Mal hat die US-Notenbank (Fed) anerkannt, dass die Schuldenkrise in Europa und der damit zusammenhängende sinnlose Sparkurs das amerikanische Wirtschaftswachstum direkt beeinflussen. Vorhersagen über eine Bondmarkt-Blase sind daher einfach irreführend. „Deflation ist die Norm, nicht die Ausnahme“, schreibt David Rosenberg von Gluskin Sheff & Associates in einem lesenswerten Essay („Predictions of a bond market bubble are wrong“) in FT. Der Schuldenabbau (deleveraging) ist der neue säkulare Trend, bemerkt er weiter. „Wie kann ein Wertpapier, dessen Preis ständig projiziert wird, zu fallen, sich in einer Blase befinden? Wie kann sich ein Wertpapier in einer Blase befinden, wo das Kapital gewährleistet ist und zweimal im Jahr ein Kupon ausgezahlt wird? Das macht keinen Sinn“, erklärt Rosenberg. Die Rendite der 2-jährigen Anleihen verbuchte am Freitag mit 0,6044% ein Allzeit-Tief. Die Differenz (Spread) zwischen der Rendite der 5-jährigen US-Treasuries und der Rendite der TIPS mit der gleichen Laufzeit ist inzwischen auf 1,68% von 2,25% Ende Dezember 2009 zurückgefallen. Das heisst, dass die Investoren mit einer jährlichen Inflationsrate von 1,68% über die Laufzeit der Bonds rechnen.



UST 2 Y (5 year), Yield, Graph: Fed St. Louis

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