Dienstag, 15. Juni 2010

Soll China Yuan aufwerten lassen?

The Economist, die britische Wirtschaftszeitschrift hat eine Reihe von renommierten Ökonomen (wie Viral Acharya, Michael Bordo, Michael Pettis, Stephen Roach, Yang Yao usw.) gefragt ("Should China allow Yuan to rise?"): Soll China Yuan aufwerten lassen? Mark Thoma hat darauf geantwortet, dass es gute Gründe gibt, zu erwarten, dass Investment Dollars von weiter entwickelten, wohlhabenderen Ländern in die weniger entwickelten, ärmeren Länder fliessen. „Doch ist das nicht, was wir vor der Krise beobachtet haben. Stattdessen gab es starke Zuflüsse in andere Richtungen, von Entwicklungsländern wie China in Länder wie die USA“, erklärt Thoma. Ein grosser Teil dieser Strömung wurde verwendet, um eine Immobilienblase in den USA anzufachen, eine Blase, die in Verschwendung mündete, erläutert Wirtschaftsprofessor an der University of Oregon.

Wenn wir an die Fehlallokation von Ressourcen durch die Blase denken, dann neigen wir dazu, in Bezug auf die anderen Sektoren in den USA zu denken, welche bestimmt mehr Investment Dollar anziehen dürften: Investitionen, die gewinnbringend wären und das Wachstum ankurbeln würden, so Thoma weiter. Er spricht damit die Kosten der Immobilienblase. Mit mehr Investitionen hätte die Armut in den Entwicklungsländern gemildert werden können. Thoma glaubt nicht, dass die Kräfte hinter den globalen Ungleichgewichten voll und ganz verstanden werden oder inwieweit die internationalen Handelsströme durch die verschiedenen Politiken der Staaten sowohl in den entwickelten als auch in den entwicklungsfähigen Ländern verzerrt werden.

Derzeit gibt es beunruhigende Trends, die in den globalen Finanzströmen und Wirtschaftspolitik der Länder auftauchen, so Thoma. Er hält es für eine globale Priorität, die Ungleichgewichte anzugehen. Der erste Schritt in diesem Prozess sei, über die Kräfte, einschliesslich Regierungspolitik, die hinter globalen Finanzströmen stecken, einen besseren Überblick zu gewinnen. „Wir müssen verstehen, wie die globalen Ungleichgewichte zur Krise beigetragen haben, damit wir eine Wiederholung in Zukunft vermeiden können“, hält Thoma fest. Wir müssen auch wissen, inwieweit die verzerrten Ressourcenströme es Entwicklungsländern erschweren, Investitionen anzuziehen. Wir müssen sicherstellen, dass die Entwicklungsländer nicht durch eine Politik zurückgehalten werden, die anderen Ländern erlaubt, auf Kosten der Entwicklungsländer Gewinne zu machen“, erklärt Thoma.

Fazit: Vielleicht, aber ein besseres Verständnis von Ungleichgewichten ist erforderlich.

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