Donnerstag, 1. Juli 2010

Inflationserwartungen

Inflationserwartungen bilden sich zurück, weil es keine Inflationsgefahr gibt. Ganz im Gegenteil verstärkt sich das Deflationsrisiko, solange die Wirtschaft in einer Liquiditätsfalle steckt. Die Breakeven Inflationsrate verläuft mittlerweile mit 1,82% deutlich unter der Marke von 2,0%. Die Renditekurve, die die Differenz zwischen den Renditen der 10-jährigen und der 2-jährigen US-Treasuries widerspiegelt, ist heute auf 2,29% gefallen. So flach war die Ertragskurve laut Bloomberg seit September 2009 nicht mehr. Sich verengende Spreads bedeuten, dass die Investoren den langfristigen Anleihen, welche bei sich abschwächenden Inflation tendenziell steigen, den Vorzug geben. Entsprechend bilden sich auch die Erwartungen der Marktteilnehmer im Hinblick auf eine Zinserhöhung durch die US-Notenbank (Fed) zurück, wie in der nachfolgenden Abbildung von Morgan Stanley deutlich zu sehen ist. Die Effective Fed Funds Rate beträgt zur Zeit 0,09%.


Erwartungen im Hinblick auf Leitzins-Anstieg, Graph: Jim Caron and Laurence Mutkin, Morgan Stanley

Die Abbildung zeigt, wie tief der „1 Jahr Forward 1 Jahr OIS“-Satz mittlerweile gesunken ist. Der 2 Jahre Swap Spread ist inzwischen von 52 Basispunkten auf 35,86 Basispunkte gefallen. Die Tendenz ist weiterhin abwärtsgerichtet. Das bedeutet eigentlich, dass der Stress im Markt abnimmt. Die beiden Komponenten (a. Credit und b. Treasury) von 2 Jahre Swap Spreads deuten eindeutig darauf hin.

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