Samstag, 4. September 2010

Verschuldung und Depression


Immer wenn es um die Frage der Stimulierung (Konjunkturprogramme) der Wirtschaft geht, hört man das Argument, dass nur ein Volldepp daran glauben kann, dass die Schuldenproblematik nur mit mehr Schulden gelöst werden kann. Das hört sich glaubwürdig an. Aber der entscheidende Punkt fehlt. Es ist ein Trugschluss der Zusammensetzung. Wenn alle gleichzeitig versuchen, die Schulden abzubauen, ist das Ergebnis eine Kontraktion und Deflation, welche die Schuldenproblematik noch mehr verschlimmern, selbst wenn die Nominalverschuldung sinkt, erklärt Paul Krugman in einem lesenswerten Eintrag in seinem Blog. Auf der anderen Seite kann eine fiskalische Stimulierung das Schuldenproblem lösen, indem sie die Wirtschaft expandiert und eine moderate Inflation erzeugt, argumentiert der Nobelpreisträger.


Zwei Zeitreihen, Schulden, Depression und Weltkrieg, Graph: Prof. Paul Krugman

Krugman präsentiert in einer anschaulichen Abbildung zwei Zeitreihen, wobei in der ersten die gesamten US-Schulden (öffentlich + privat) von 1929 bis 1948 dargestellt werden. Die zweite zeigt die Gesamtverschuldung als Prozentsatz des BIP.

Von 1923 bis 1933 hat jedermann versucht, Schulden abzuzahlen. Und das Verhältnis von Schulden zum BIP (debt-to-GDP-ratio) explodierte dank Kontraktion und Deflation. Währen und unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg gab es massive Kreditaufnahme. Aber das BIP legte schneller zu als die Schulden. Und die Schuldenlast fing an, zu fallen.

Es sieht paradox aus. Aber das ist die Art von Welt, in der wir leben, hält Krugman fest. Viele Menschen weigern sich, der Tatsache ins Auge zu sehen, dass wir heute in der Welt leben, in der konventionelle Massnahmen nicht gelten, argumentiert Krugman.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Die Argumente von Herrn Krugman wiederholen sich und führen in den Abgrund.Wie immer will er nur eins : aufblähen , Inflation , aufblähen , Inflation....In der Medizin ist dies auch als Krebs bekannt und endet häufig letal.
Die Medizin ist mehr als einfach : Staatsausgaben geringer als die Einnahmen halten und massiv reduzieren, Neuverschuldungsverbot , Zurückzahlung der Staatsschulden , absolute Währungsstabilität also erst Inflation 0,00 % danach schrittweise Wiederherstellung der durch die Inflation gestohlenen Kaufkraft durch Deflation von wenigstens 5 % jährlich bis zur Kaufkraftstärke von 1950 und last but not least Verbot von Kriegshandlungen ohne Volksabstimmung.
Herr Krugman , die gesellschaftliche Diskussion ist schon lange ein klein wenig weiter und ihre alte Brainwashnummer zieht leider nicht mehr.

Faam

Anonym hat gesagt…

Hallo Acemaxx,
zum labour day ein netter post von Robert Reich:
The Real Lesson of Labor Day
Friday, September 3, 2010
http://robertreich.org/

Gruß Faam