Montag, 9. Mai 2011

Bond Vigilantes versus Dollar Vigilantes

Sind Bond Vigilantes nun Dollar Vigilantes geworden? So lautet der Titel eines interessanten, aber nicht gerade konsistenten Artikels in Real Time Economics von WSJ.

Die Bond Vigilantes, die aus Angst vor Inflation die Rendite der US-Staatsanleihen höher getrieben haben, nehmen sich jetzt den US-Dollar als Waffe der Wahl zu Herzen. Wenn die Vigilantes den "Dollar als Schwert" abholen, dann heisst es, dass sie sich auf das Ende des Anleihe-Kaufprogramms (QE) der US-Notenbank vorbereiten, legt der Artikel nahe.

Kurzum: Was Real Times Economics suggeriert, ist, dass wir uns nicht um Bond Vigilantes, sondern um „Dollar Vigilantes“ sorgen machen sollen, weil sie jetzt den Dollar nach unten drücken werden. Warum? Weil sie die amerikanische Wirtschaftspolitik als zu schwach wahrnehmen.


Inflationsgeschützte US-Staatsanleihen (10 Jahre TIPS) Rendite, Graph: Prof. Paul Krugman

Es gibt hier viel zu kritisieren, bemerkt Paul Krugman dazu in seinem Blog. Entscheidend ist aber der folgende Punkt: Treiben die Investoren die Zinsen höher, schadet das der Wirtschaft. Wenn sie aber den Dollar nach unten drücken, dann hilft es der Wirtschaft, weil die US-Waren auf diese Weise weltweit wettbewerbsfähiger werden, erläutert Krugman.

Fazit: Wenn wir wirklich Dollar Vigilantes gegenübersehen würden, was Krugman zu Recht bezweifelt, dann sollten wir ihnen ein Dankesschreiben (vielleicht mit einer unsichtbaren Tinte).

PS:
Es ist wirklich erstaunlich, dass die Debatte in Washington von der Angst vor dem Bond Markt beherrscht wird. Es ist in der Tat erstaunlich, dass niemand darauf hindeutet, dass der Staat in der Lage ist, langfristig Kredit zu einem Realzins von 0,7% aufzunehmen, hält Krugman fest. Die Regierung sollte dies nutzen, um einige dringend benötigte Investitionen in Infrastruktur zu finanzieren.

Bond Vigilantes (Definition): hier und hier.

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