Montag, 30. Mai 2011

Ertragskurve und Trugschluss

(Wonkish)

Paul Krugman deutet in seinem Blog auf einen Artikel („Key bond yields fall amid global growth fears“) in FT, in dem zu lesen ist, dass die Anleihemärkte Sorgen über das Wirtschaftswachstum signalisieren.

Caroline Baum hingegen erzählt in ihrer Kolumne („That Recession Forecast? Yield Curve Says No Way“), dass wir uns darum nicht sorgen müssen, weil die Renditekurve (yield curve) positiv geneigt ist.

Schlechte Ideen in der Wirtschaft sterben nie, bemerkt Krugman mit dem Hinweis auf den Artikel in FT. Der Grund für die historische Beziehung zwischen der Steigung der Zinsstrukturkurve und der Performance der Wirtschaft ist, dass der langfristige Zins in Wirklichkeit eine Vorhersage der künftigen kurzfristigen Zinsen darstellt, erklärt der Träger des Wirtschaftsnobelpreises (2008).


Treasury Yield Curve (Ertragskruve), Graph: Fed St. Louis, National Economic Trends, May 2011

Wenn Investoren eine Schrumpfung der Wirtschaft erwarten, rechnen sie damit, dass die Fed die Zinsen senkt, was die Steigung der Zinskurve tendenziell negativ macht. Wenn die Investoren erwarten, dass die Wirtschaft wächst, rechnen sie damit, dass die Fed die Zinsen erhöht, was die Steigung der Zinsstrukturkurve positiv macht.

Aber hier ist das Ding: Die Fed kann die Zinsen von hier nicht mehr senken, weil sie bereits Null sind. Die Fed kann sie jedoch erhöhen. Also muss der langfristige Zinssatz über dem kurzfristigen Zinssatz liegen, weil es unter den derzeitigen Bedingungen wie ein Option-Preis ist: kurzfristige Zinsen dürften ansteigen, aber sie können nicht tiefer fallen, hält Krugman fest.

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