Freitag, 10. Juni 2011

CDS-Markt: Griechenland, Portugal, Irland und Island

Der Markt für Credit Default Swaps (CDS) hat gestern bemerkenswerte Signale vermittelt. Während die Kosten für die Absicherung gegen Zahlungsausfälle von Staatsanleihen aus Griechenland, Portugal und Irland auf Rekordstände gestiegen sind, wie Bloomberg berichtet, sind die CDS-Prämien für die Absicherung von Forderungen gegen Staatsanleihen Islands deutlich gesunken.

Die Risikoaufschläge für 5jährige Kontrakte auf Staatsanleihen Griechenlands sind auf 1'522 Basispunkte, Portugals auf 722 Basispunkte und Irelands auf 690 Basispunkte gestiegen.

Wie Paul Krugman in seinem Blog darauf hinweist, sind die CDS für Islands Staatsanleihen auf 200 Basispunkte gesunken. So niedrig lagen die Risikoaufschläge für isländische Staatspapiere zuletzt viele Monate vor dem Zusammenbruch der Banken im Oktober 2008. Der ständige Rückgang der CDS-Prämien seit Januar zeigt das wachsende Vertrauen in Islands Wirtschaft.


Island BIP im Vergleich zum Vorquartal, Graph: Statistics Iceland

Krugman fragt zudem rhetorisch, warum es so aussieht, als ob eine von ausser Kontrolle geratenen Banker verursachte Zahlungsunfähigkeit und die Freigabe von Währungsabwertung besser funktionieren würden als eine Sozialisierung der privaten Verluste und trostlose Anheftung an einem festen Wechselkurs?

Unterdessen berichtet Statistics Iceland, dass Islands BIP sich zwischen dem IV. Quartal 2010 und dem I. Quartal 2011 real um 2% erhöht hat.

Zur gleichen Zeit sind die Staatsausgaben um 5,1% gestiegen. Während der private Verbrauch um 1,6% abgenommen hat, und die Investitionen um 6,8% gefallen sind, ist der Konsum der öffentlichen Hand um 0,1% geklettert.

Weitere CDS-Prämien laut CMA:

Spanien: 261,5 Basispunkte (+6,5 Basispunkte)
Italien: 165 Basispunkte (+6 Basispunkte)
Belgien: 144 Basispunkte (+4 Basispunkte)

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