Dienstag, 26. Juli 2011

Inverse US-CDS-Kurve

Die CDS-Kurve für US-Staatsanleihen hat erstmals eine inverse Neigung angenommen, weil Investoren davon ausgehen, dass ein Scheitern der Erhöhung der Schuldenobergrenze (debt ceiling) die Rating-Agenturen veranlassen würde, die USA „in default“ zu erklären.

Das heisst, dass die Absicherung der US-Treasury Bonds mit 1 Jahr Laufzeit (CDS: 80 Basispunkte) mehr kostet als die Absicherung für US-Treasury Bonds mit 5 Jahren Laufzeit (CDS: 57 Basispunkte). Das betrifft sowohl die liquidesten US-CDS-Kontrakte, die auf Euro denominiert sind, als auch die CDS-Kontrakte, die auf US-Dollar lauten, wie Izabella Kaminska FT Alphaville bemerkt.

Was heisst das aber für einen US-CDS-Kontrakt, der auf US-Dollar (und/oder Euro) denominiert ist?


Inverse US-CDS-Kurve, Graph: Bloomberg via FT Alphaville

Wann immer jemand mit CDS in einer Währung handelt, die sich von dem abgesicherten Exposure hinsichtlich der Währung unterscheidet, gibt es eine FX-Position, die in CDS-Position eingebettet ist. 

Das häufigste Szenario ist, dass man, wo man ein Euro-Exposure hat (z.B. auf Euro lautende italienische Staatsanleihen), mit CDS, die US-Dollar denominiert sind, (für Absicherungszwecke) handelt. Das macht natürlich die Absicherung (hedging) nicht perfekt. Aber es bietet dennoch das Potenzial, sich gegen unten abzusichern. Denn wenn die auf Euro lautenden italienischen Staatspapiere an Wert verlieren, verliert eventuell auch der Euro an Wert, erklärt Lisa Pollack von Markit.

Im Falle eines Zahlungsausfalls in den USA ist das Exposure offensichtlich genau umgekehrt.

Die CDS-Kontrakte sind laut DTCC (Daten vom Juli 2011) zu 62% in US-Dollar und zu 36% in Euro denominiert. Der Rest ist auf Australien Dollar, Kanada Dollar, Schweizer Franken, Britisch Pfund, Yen usw. lautend.

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