Donnerstag, 8. September 2011

Hotelling Modell und andere Rohstoffe

(Wonkish)

Paul Krugman hat gestern gestützt auf das Hotelling-Modell (der endlichen Ressourcen) erklärt, wie der Anstieg des Goldpreises zu verstehen ist. Die ganze Geschichte hat mit dem Absturz der realen Zinsen zu tun. Angesichts der Depression rechnen die Investoren damit, dass die Erträge von Investitionen fallen werden.

Das Hotelling-Modell legt nämlich nahe, dass die Menschen daher bereit sind, erschöpfbare Ressourcen zu halten, weil sie erwarten, mit einem Preisanstieg belohnt zu werden. Der Anstieg des Goldpreises hat darum nicht mit Inflationserwartungen tun. Der Goldpreis steigt, weil die Erträge der anderen Investionen fallen. Die Gold-Story ist deswegen grundsätzlich mit dem Verlauf der realen Zinsen verbunden. Die Einführung eines Goldstandards wäre in diesem Marktumfeld tief deflationär.

Eine weitere Frage in diesem Zusammenhang ist, ob dieselbe Logik auch für alle Rohstoffstoffe gilt, insbesondere fürs Öl? Nein, nicht ganz, bemerkt Krugman in einem Anschlussbeitrag in seinem Blog.

Das einfache Hotelling-Modell (optimale Ausbeutung der Ressource) bezieht sich einen Rohstoff (commodity), wo der Vorrat bereits abgebaut ist, sodass die Wahl zwischen der Lagerhaltung für die Zunkunft und dem Verkauf von heute von den vernachlässigen Lagerkosten abhängt.

Keine dieser Propostionen trifft fürs Öl zu, nicht im Entferntesten. Was den Fall Erdöl betrifft, ist die Wahl, ob man heute abbaut oder es im Boden belässt und später abbaut, legt Krugman dar. Arbeitet man sich durch die Story durch, stellt man fest, dass das, was im Hinblick auf den realen Zinssatz steigt, nicht der Preis, aber der Unterschied zwischen dem Preis und den Grenzkosten der Extraktion ist, was viel kleiner sein dürfte.

Wenn also andere Dinge (wie z.B. neue Ölfunde und die Verbesserung der Bohrtechnik) den realen Preis vor dem Anstieg halten, dürfte es keine Hortung, wie im Hotelling-Modell beschrieben wird, stattfinden. Das gilt für das Öl für die meisten Geschichte der Ölindustrie, obwohl sie jetzt vielleicht zu Ende geht, argumentiert Krugman.

Fazit: Es gibt nicht viele andere Dinge wie das Gold. Vielleicht einige andere Edelmetalle, aber Krugman will sich da nicht festlegen, welche genau dem Bild entsprechen. Bitte Beachten Sie, dass das Land (a) genutzt werden kann, ohne erschöpft zu werden und (b) Erträge abwirft. Also nicht vergleichbar.

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