Mittwoch, 14. Dezember 2011

Italien wartet auf Vertrauen Fee

„Wir sind zuversichtlich, dass die Märkte auf die Bemühungen Italiens positiv reagieren werden, vielleicht nicht morgen, aber die Verringerung der Kreditkosten, die wir in den kommenden Monaten antizipieren werden, helfen, die Wirtschaft zu beleben“, sagt Mario Monti, der neue Chef des italienischen Technokratenkabinetts, wie FT („Doubts over eurozone deal weigh on euro“) berichtet.

„Technokratisch“ bedeutet in Europa heute wohl „wahnhaft“, bemerkt Paul Krugman dazu in seinem Blog.

Mehr Sparpolitik wird die Anleihemärkte nicht überzeugen können, dass mit Italien alles in Ordnung ist. Es sei denn, die Zinsen werden ausreichend gesenkt, um die kontraktiven wirtschaftspolitischen Massnahmen expansiv zu gestalten.

Die rigorose Sparpolitik ist in der Tat unsinnig, weil sie die italienische Wirtschaft mehr belastet als der Haushaltslage auf kurze Sicht hilft, zumindest wenn sie nicht von anderen grossen wirtschaftspolitischen Massnahmen in Frankfurt begleitet wird, legt Krugman weiter dar.

Italien steht einer Krise der sich selbst verstärkenden Panik und einem grossen mittelfristigen Anpassungsproblem gegenüber, da es versucht, die Kosten und die Preise im Einklang mit dem Kern der Eurozone zu senken. Der einzige glaubwürdige Weg, um diese Probleme zu lösen, erfolgt laut dem Träger des Wirtschaftsnobelpreises via eine viel liberalere Politik der EZB, in Form von Anleihekäufen  jetzt und eine implizite (aber verständliche) Bereitschaft, einen geringen Anstieg der Inflation für einen längeren Zeitraum zuzulassen.

Die Optimisten der Story erhoffen sich, dass die Sparpolitik als Deckung dient, damit die EZB  nicht die notwendigen Schritte unternehmen muss. Das sieht aber wie ein Wunschdenken aus. Europas wahnhafte Technokraten glauben offenbar, dass noch eine Nummer mit der Sparpolitik alle austricksen würde, unterstriecht der an der University of Princeton lehrende Wirtschaftsprofessor.

Martin Wolf formuliert es in der FT („A disastrous failure at the summit“) heute so, dass der Euro mit fallenden Löhnen, Schuldendeflation (debt deflation: vgl. hier) und einem anhaltenden wirtschaftlichen Abschwung konfrontiert werde. Kann die Gemeinschaftswährung standhalten, egal wie hoch die Kosten einer Auflösung sind?

Die Antwort ist laut Krugman „nein“.

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