Mittwoch, 21. Dezember 2011

Schweiz: Kerninflation Minus 1,0 Prozent

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) erwartet für 2012 eine Inflation von Minus 0,3%. Wie die SNB am 15. Dezember im Rahmen der geldpolitischen Lagebeurteilung angekündigt hat, zeigt die Prognose für 2011 eine Inflationsrate von 0,2%.

Das heute vorgelegte Monatsheft (Dez. 2011) der SNB legt nahe, dass die Inflation kurzfristig früher in den negativen Bereich fällt.

Die Kerninflation hat im vergangenen Monat erneut einen negativen Wert verbucht: Minus 1,0%. Die Schätzungen der Kerninflation sind nützlich, weil die am Konsumentenpreisindex (CPI) gemessene Teuerung kurzfristigen Schwankungen unterliegt.

Der getrimmte Mittelwert (TM15), der wie die Kerninflation ein geeigneteres Bild der Entwicklung der allgemeinen Inflation liefert, betrug im November 0,1%. Im vergangenen Monat war der Wert um 0,3% gestiegen.

Beim TM15 werden jeden Monat je 15% der Güterpreise mit den höchsten und den tiefsten Jahresveränderungsraten aus dem Konsumentenpreisindex ausgeschlossen.



Schweiz: Kerninflation und der getrimmte Mittelwert, Graph: ACEMAXX ANALYTICS

PS: Der vorübergehende Anstieg der Teuerung im März 2011 ist im Wesentlichen auf einen Sondereffekt aufgrund eines höheren Erhebungsrhythmus der Preise für Bekleidung und Schuhe zurückzuführen.

Wenn die Wirtschaft in einer Liquiditätsfalle steckt, führt die Ausweitung der Notenbankgeldmenge (d.h. Giroguthaben der Banken bei der SNB + Notenumlauf) nicht zu einem Anstieg der Inflation. Und der Kauf von Staatspapieren durch die Zentralbank hat nicht automatisch eine höhere Inflation zur Folge. Wie die aktuellen Daten zeigen, gibt es in der Schweiz auf absehbare Zeit keine Inflationsrisiken.

Ganz im Gegenteil: Die SNB rechnet aufgrund der sich verschlechternden Wachstumsaussichten für die Eurozone und der vergangenen Aufwertung des Frankens mit einer negativen Inflation in der Schweiz.


Schweiz: Verlauf der Inflation, Graph: SNB, Das statistische Monatsheft (Dezember 2011)

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