Sonntag, 29. April 2012

Sparkurs und Wirtschaftswachstum


Die Kürzung der Staatsausgaben mitten in einer Depression ist eine schreckliche Idee. Angesichts der Tatsache, dass die Sparpolitik in Europa kläglich gescheitert ist, fragt sich inzwischen mit Recht, warum die politischen Entscheidungsträger  in der Euro-Zone keine Reaktion zeigen?

Vor diesem Hintergrund gelingt es Paul Krugman in seinem Blog, mit dem Hinweis auf Martin Wolfs Artikel („The impact of fiscal austerity in the eurozone“) in FT anhand einer aussagekräftigen Abbildung den Gegensatz zwischen der Peripherie, wo die erzwungenen Sparmassnahmen das Geschehen bestimmen und dem Kern der Euro-Zone unstreitig aufzuzeigen.

Was ins Auge sticht, ist, dass die angeschlagenen Volkswirtschaften, die zu einem Sparkurs gezwungen wurden, viel schlechter daran sind, als die Volkswirtschaften, die es relativ besser haben (wie z.B. Niederlande, Finnland, Belgien, Österreich usw.), weil sie die Staatsausgaben weiter erhöhen können. Es ist offensichtlich, dass es keine Korrelation in die Richtung gibt, wie es sich die Austerians wünschen. Denn eine Sparpolitik bedeutet scharfe Einschnitte in Transferzahlungen, Senkung der Staatsausgaben und sinkende Steuereinnahmen, was eine Schrumpfung der Wirtschaftsleistung zur Folge hat.


Sparpolitik und Wirtschaftswachstum, Graph: Prof. Paul Krugman

Der an der University of Princeton lehrende Wirtschaftsprofessor präsentiert auf der x-Achse die Veränderung der realen Staatsausgaben für Waren und Dientsleistungen. Auf der y-Achse ist die prozentuale Veränderung des realen BIP eingetragen.

Krugman hebt zudem die Tatsache hervor, dass die viel beschworenen Fabeln über die deutsche Sparpolitik übertrieben sind. Die Deutschen haben nämlich keine echten Sparmassnahmen (fiscal austerity) getroffen, genau so wie die USA in Sachen Stimulus (Konjunkturprogramm) nicht viel unternommen haben, unterstreicht Krugman.

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