Montag, 16. Juli 2012

EZB: Einlagefazilität und Sichtguthaben


FT Alphaville liefert eine bemerkenswerte Abbildung.

Nach dem die EZB am 5. Juli den Zinssatz für Einlagefazilität (Deposit Facility) von 0,25% auf 0,00% gesenkt hat, haben die Banken die Einlagen, die sie bislang bei der EZB über Nacht geparkt hatten, unmittelbar halbiert, wie die ersten Daten, die am 11. Juli veröffentlicht wurde, zeigen.

Die Banken haben die überschüssige Liquidität auf Current Account Holdings (Girokonto) verlagert, wie in der Abbildung schön zu sehen ist.


EZB Deposit Facilitiy (Einlagefazilität) und Current Account Holdings (Sichtguthaben), Graph: FT Alphaville

Ja, nur die EZB kann die Überschussliquidität abbauen. Kein Wunder, dass der IWF im heute präsentierten Bericht die EZB als die einzige Institution betrachtet, die Euro-Krise effektiv anzugehen. Die EZB müsste die Bereitschaft kundtun, unbegrenzt Staatspapiere anzukaufen.

Das systemische Problem der Euro-Krise kann nur gelöst werden, wenn alle Mitglieder am gleichen Strang ziehen. Die Schuldnerländer können dann mehr exportieren, wenn die Gläubigerländer den Abbau des enormen Überschusses in ihrer Leistungsbilanz zulassen.

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