Sonntag, 10. März 2013

Vertrauen, Aktienmarkt und Realwirtschaft


Die Erholung im Häusermarkt, Aktienmarkt und in der Gesamtwirtschaft hat endlich eine nachhaltige Dynamik erreicht. Oder so sagt man, schreibt Robert Shiller in einem lesenswerten Artikel (“Yes, We’re Confident, but Who Knows Why”) in NYTimes am Sonntag.

Diese lebhaften Signale veranlassen viele Menschen, zu denken, dass wir über den Berg sind, bemerkt der an der Yale University lehrende Wirtschaftsprofessor. Die Hoffnung ist eine wunderbare Sache.

Jahrelang sei er durch das Problem geplagt gewesen, die Sozialpsychologie und die wirtschaftlichen Auswirkungen des Vertrauens zu verstehen. Es gab nicht viel Forschung im Hinblick auf die emotionalen Faktoren und den Wandel in Weltsicht, die die Wendepunkt herbeigeführt haben, unterstreicht Shiller.

Das viel zitierte Verbrauchervertrauen und die Vertrauen-Indizes scheinen doch nicht einen Einblick zu bieten, was hinter den Änderungen, die sie quantifizieren, steht. Es ist auch nicht klar, welche Faktoren des Vertrauens die getrennten Teile der Wirtschaft antreiben.

Natürlich kann das Vertrauen furchtbar schnell drehen und die Menschen können plötzlich beginnen, sich Gedanken über einen Börsen-Krach zu machen, wie es nach 2007 geschehen ist.

Warum ist zum Beispiel ein Rekordstand der amerikanischen Aktienmärkte ein Grund für Optimismus? Nichts ist bemerkenswert darüber, einen Rekordstand zu erreichen, hält Shiller fest.

Die wichtige Tatsache ist, dass seit sechs Jahren kein nominaler Aktienmarkt-Rekord aufgestellt wurde. Und wenn man den um die Inflation bereinigten S&P Index berücksichtigt, wurde seit 13 Jahren kein einziger Rekord aufgestellt. Dass dieser Index sich gerade anschickt, einen Rekord aufzustellen, bedeutet nur, dass wir in den letzten 13 Jahren kein reales Geld an den Aktienmärkten gemacht haben, was kaum einen Grund fürs Vertrauen liefern mag, argumentiert Shiller weiter.

Aber die Gedanken der Öffentlichkeit ist unergründlich. Wir können immer wieder versuchen, zu verstehen. Aber wir werden nächstes mal über die grossen Bewegungen in den Märkten und der Wirtschaft wieder verdutzt sein. 

Keine Kommentare: