Mittwoch, 2. April 2014

Deflation im Euro-Raum und Troika-Trolls

William K. Black erläutert in drei Blog-Einträgen die schwache Geldpolitik der EZB und eine Reihe von abträglichen Artikeln in den Medien über die Deflationsgefahr im Euro-Raum.

Nach einem vor zwei Tagen in NYTimes veröffentlichten Bericht hält Mario Draghi, EZB-Präsident die Deflation für wünschenswert, weil dadurch die Löhne und Preise fallen, was das europäische Export-Geschäft ankurbele und damit die Wirtschaft wiederbelebe.

Das steht natürlich im krassen Gegensatz zu Richtlinien der EZB und ökonomischen Theorien. Das wird aber im zitierten Artikel verschwiegen, klagt der an der University of Missouri Kansas City lehrende Rechtsprofessor.

Im Übrigen kommen im Bericht nicht einmal die Wörter „Nachfrage“ und „Fiskal“ vor. Das heisst, dass weder die Kausalität noch die effektiven Mittel gegen die Ursache der kritischen wirtschaftlichen Probleme Europas diskutiert werden, ergänzt Black weiter. Es ist die mangelhafte gesamtwirtschaftliche Nachfrage.


Die allgemeine Inflation und die Kerninflation im Euro-Raum, Graph: Morgan Stanley

Black befürchtet, dass die „Troika-Trolls“ die Journalisten in Amerika offensichtlich am Gängelband führen, sodass das, was der Leser über die katastrophale Antwort der EU auf die Finanzkrise von 2008 erfahren sollte, aus den Artikeln systematisch ausgeklammert wird.

Der Bericht geht auf die Ursache der Deflation gar nicht ein. Was hat z.B. zuletzt in Spanien die deflationären Kräfte ausgelöst?

Es ist, wie wenn man über den Klimawandel berichtet, aber sich über die Ursache in Schweigen hüllt, so Black.




Das Kredit-Volumen bleibt im Euro-Raum nach wie vor stark gedämpft, Graph: Morgan Stanley


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